Unsere Herzmuskulatur und ihre Funktionsweise
Die Muskulatur im wichtigsten Organ unseres Körpers, dem Herz, ist eine Sonderform der quergestreiften Muskulatur. Im Gegensatz zur Skelettmuskulatur kann man sie nicht bewusst aktivieren – sie tut ihre Arbeit unwillkürlich, dafür jedoch dauerhaft. Einzig die Herznerven haben einen gewissen Einfluss auf den Herzmuskel, indem sie den Rhythmus seiner Tätigkeit modulieren können. Der Herzmuskel hat einen gewundenen Hohlraum, der sich bei der Kontraktion verringert. Er leistet harte Arbeit: Mit jedem Zug ziehen die Herzkammern zur Spitze des Organs und kehren am Herzwirbel zum Herzskelett zurück. So wird das Blut durch unseren Körper gepumpt. Die Herzmuskulatur besitzt jedoch eine ausgedehnte Ruheperiode (Refraktärzeit) zwischen den Kontraktionen, was das Auftreten von Krämpfen erschwert.
Verringerung im Alter
Die Muskulatur der linken Herzkammer wird stärker beansprucht als die der rechten – denn hier leistet das Herz die hauptsächliche Pumparbeit. In jungen Jahren hat der Mensch dort 6 Milliarden Herzmuskelzellen. Je älter er wird, desto weniger sind davon noch vorhanden – im hohen Alter geht man von 2 bis 3 Milliarden Zellen aus.
Sport zur Stärkung der Herzmuskulatur
Um Herzschwäche und andere Beeinträchtigungen der Herzmuskulatur vorzubeugen, ist Ausdauertraining bei geringer Intensität sehr hilfreich. Wer wandert, mit dem Rad unterwegs ist oder im Winter Ski-Langlauf betreibt, der tut seinem Herzen etwas Gutes. Im Fitnessstudio ist moderates Krafttraining ein beliebtes Hilfsmittel – denn muskulöse Arme und Beine können das Herz entlasten, indem sie ihm Aufgaben abnehmen. Bereits gering trainierte Gliedmaßen helfen der Herzmuskulatur. Wer die Übungen des Krafttrainings scheut, der kann auf Intervalltraining ausweichen. Natürlich hilft auch eine gesunde Ernährung dem Herzen: Statt rotem Fleisch, Eier und Käse lieber viel Gemüse und Obst essen.