Glatte Muskulatur – unermüdlich am Arbeiten

Die inneren Organe des Menschen haben einen starken Partner: die Glatte Muskulatur. Diese ist wie das Herz autorhythmisch und nicht steuerbar. In den Atemwegen, in Blutgefäßen, im Magen-Darm-Trakt und im Urogenitalsystem finden wir glatte Muskulatur, selbst das Auge besitzt etwas davon. Im gesunden Zustand ermüdet die Muskulatur nicht – sie ist praktisch dauerhaft im Einsatz. Im Darm befördert sie Stuhl, bei der Geburt ermöglicht sie die Wehen und im Kreislauf reguliert sie unseren Blutdruck.


Kontraktion und Relaxation

Die glatte Muskulatur hat ein ebenmäßiges Aussehen ohne Überlappungen, daher der Name. Anders als die Skelettmuskulatur führt sie ihre Bewegungen langsam aus – sie ist aber auch stärker, solider und verbraucht nicht so viel Energie wie die Muskeln am Skelett. Lange, spindelförmige Zellen in lockerer Anordnung machen die glatte Muskulatur elastisch und agil. Während der Kontraktion – dem Zusammenziehen des Muskels – funktioniert sie wie ein Korkenzieher oder eine Spirale. Bei der Relaxation – der Entspannung – dreht sie sich spiralförmig in die umgekehrte Richtung zurück.

Wechselwirkung mit dem Sport

Glatte Muskulatur kann nicht trainiert werden – ein weiterer Unterschied zu Skelettmuskeln. Gleichzeitig stützt sie viele Aspekte des sportlichen Trainings: Denn das Bindegewebe starker Knochen, Sehnen und Bänder ist abhängig von Kollagen. Dieses Strukturprotein erhält seine Funktionstüchtigkeit durch die glatte Muskulatur, die es synthetisiert. Sportverletzungen können erhebliche Auswirkungen auf die glatte Muskulatur haben. Denn diese regeneriert sich schlecht. Nach einer OP entstehen meist Narben im Bindegewebe – auch Herzprobleme und Magen-Darm-Leiden können Folgen von beschädigten Muskelzellen der glatten Muskulatur sein. Die Bedeutung einer intakten Muskulatur ist also nicht zu unterschätzen – sie ist ein Geschenk für jeden sportlich aktiven Menschen.