Präventionstrainer: Voraussetzungen, Ablauf und Berufschancen
Mit einem ZPP-zertifizierten Abschluss als Präventionstrainer leiten Sie künftig Gesundheitskurse, bei denen die Krankenkasse einen Zuschuss zahlt. Diese umfangreiche Qualifizierung verbessert Ihre beruflichen Optionen: Es locken attraktive Stellen als angestellte Fachkraft. Sie möchten selbstständig arbeiten? Mit dem Titel des zertifizierten Präventionstrainers sichern Sie sich neue Einkommensquellen. Eignet sich diese Berufsausbildung für Sie? Erfahren Sie in diesem Artikel alle relevanten Informationen über die Qualifizierung zum ZPP-zertifizierten Präventionstrainer. Was leistet ein solcher Trainer? Was sind die Voraussetzungen? Was bedeutet ZPP? Welche Vorteile ergeben sich aus dieser Zertifizierung? Und warum lohnt es sich, diesen Kurs an der Deutschen Berufsakademie Sport und Gesundheit (dba) zu absolvieren?Was macht ein Präventionstrainer?
Als Präventionstrainer engagieren Sie sich im Bereich der Gesundheitsförderung. Mit Ihrem Training steigt die Chance, dass Ihre Teilnehmer fit und gesund bleiben. Dieser Ansatz dient der Vorbeugung – die Rehabilitation stellt das Gegenteil dar. Bei den Krankenkassen gibt es ein großes Interesse daran, dass viele Versicherte Prävention betreiben. Das reduziert die Wahrscheinlichkeit körperlicher Einschränkungen und damit hoher Gesundheitskosten. Die Krankenversicherungen fördern deshalb Präventionskurse, sofern eine Zertifizierung vorliegt. Als ZPP-zertifizierter Präventionstrainer leiten Sie von der Krankenkasse bezuschusste Kurse. Das bedeutet: Die Versicherung übernimmt für ihre Mitglieder ein Teil der Kursgebühren. Bezüglich der Tätigkeiten ist folgende Frage wichtig: Arbeiten Sie allgemein als Präventionstrainer oder als ZPP-zertifizierter Präventionstrainer? Diese Unterscheidung ist bei der Aufgabenbeschreibung relevant. Als allgemeiner Präventionstrainer können Sie vielfältige Kurse anbieten, es existiert keine exakte gesetzliche Definition. Bei ZPP-zertifizierten Präventionstrainern schreiben Krankenkassen sowie das Sozialrecht die konkreten Ziele eines Präventionstrainings vor. Eine Beteiligung an den Kosten erfolgt nur, wenn die Kursleiter und Anbieter eine Zertifizierung vorweisen und die Kurse den inhaltlichen Vorgaben entsprechen. Die Versicherungen bezuschussen unter anderem folgende Angebote:- Outdoor-Fitness / Ganzkörpertraining
- Aqua-Training
- Rückenschule
- Beckenboden-Training
Was bedeutet „ZPP-zertifiziert“?
Wenn Sie eine Berufsausbildung zum ZPP-zertifizierten Trainer absolvieren, dürfen Sie künftig Präventionskurse gemäß § 20 SGB V anbieten. Die Abkürzung ZPP steht für Zentrale Prüfstelle Prävention. Diese Einrichtung prüft Kurse und Programme im Auftrag aller gesetzlichen Krankenkassen, dazu zählen die AOKs, die Betriebs- sowie Innungskrankenkassen. Auch die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau beteiligt sich an dieser Kooperationsgemeinschaft. Der Vorteil liegt darin, dass eine Zertifizierung genügt, um förderfähige Kurse für sämtliche gesetzliche Versicherte anzubieten.Die ZPP übernimmt zwei Funktionen:
1. Sie zertifiziert die Ausbildungsgänge der Weiterbildungsinstitute. Für Teilnehmer an diesen Kursen bedeutet dies, dass sie bei einem erfolgreichen Abschluss als ZPP-zertifizierter Präventionstrainer arbeiten können. Sie dürfen entsprechende Präventionskurse als Selbstständige bewerben oder als Angestellte leiten. Bei der Berufsausbildung kommen sie nicht mit der ZPP in Berührung: Ihr Ansprechpartner ist ausschließlich das jeweilige Institut, das am Ende auch die Prüfungen organisiert.
2. Erfolgreiche Teilnehmer einer zertifizierten Trainerausbildung reichen das Abschlussdokument bei der ZPP ein und leiten eine Kompetenzprüfung ein. Nach Prüfung der eingereichten Unterlagen erfolgt die Anerkennung durch die Zentrale Prüfstelle Prävention und von der Kooperationsgemeinschaft gesetzlicher Krankenkassennach nach dem aktuellen Leitfaden Prävention „Handlungsfelder und Kriterien des GKV-Spitzenverbandes zur Umsetzung von §§ 20, 20 a und 20 b SGB V“.
Diese registriert die Qualifikation und stellt diese Information den beteiligten Krankenversicherungen zur Verfügung. Nun steht einer Kostenübernahme nichts mehr im Wege!
Wie werde ich Präventionstrainer?
Wenn Sie im Bereich der Gesundheitsförderung arbeiten wollen, ist eine ZPP-zertifizierte Qualifizierung die entscheidende Voraussetzung. Hierbei handelt es sich um eine umfangreiche Weiterbildung, die bei den meisten Instituten ein bis zwei Jahre dauert. Wählen Sie zwischen den beiden Ausbildungen Präventionsprinzip I und II:- Die Qualifizierung Präventionsprinzip I deckt den Förderbereich „Reduzierung von Bewegungsmangel durch gesundheitsfördernde Aktivitäten“ ab. Nach einem erfolgreichen Abschluss bezuschussen die Krankenkassen Kurse, die sie in dieses Segment einordnen.
- Die Berufsausbildung Präventionsprinzip II geht darüber hinaus: Sie beinhaltet alle Inhalte des Präventionsprinzips I und qualifiziert zugleich für den Förderbereich „Vorbeugen und Reduzieren spezieller gesundheitlicher Risiken durch geeignete verhaltens- und gesundheitsorientierte Bewegungsprogramme“. Ihr Vorteil bei dieser Berufsausbildung: Sie leiten eine größere Bandbreite an Kursen und vergrößern damit Ihre Zielgruppe.
Welche Anforderungen muss ich mitbringen?
Grundsätzlich kann jeder eine Ausbildung zum ZPP-zertifizierten Präventionstrainer absolvieren. Einzige formale Voraussetzung bei der dba ist, dass Sie die dflv-A-Lizenz für Fitnesstrainer vorweisen. Die Akademie akzeptiert auf Anfrage auch gleichwertige Abschlüsse anderer Institute.Darüber hinaus sollten Sie Freude an der sportlichen Betätigung und am Coaching mitbringen. Die Leidenschaft für Gesundheit und Fitness ist unverzichtbare Voraussetzung für eine erfüllte Tätigkeit in diesem Berufsfeld. Als hilfreich erweisen sich auch pädagogische Fähigkeiten, Einfühlungsvermögen und Motivationskunst. Als Präventionstrainer leiten Sie viele unterschiedliche Menschen bei den Übungseinheiten an: Die körperlichen Voraussetzungen differieren genauso wie das Trainingsprogramm. Bestenfalls können Sie sich problemlos an neue Begebenheiten anpassen und spüren intuitiv, wie Sie optimal mit Ihren Kursteilnehmern umgehen. Der Beruf des Präventionstrainers erfordert fachliche und soziale Kompetenzen.
Die Inhalte der beiden Ausbildungsgänge Präventionsprinzip I und II
Bei diesen Fortbildungskursen eignen Sie sich ein umfassendes und ganzheitliches Wissen an. Entsprechend vielfältig sind die Ausbildungsinhalte. Im Kurs Präventionsprinzip I befassen Sie sich mit folgenden Themenbereichen:- neue Rückenschule: Dieses Modul informiert über die organisatorischen Grundlagen einer Rückenschule, Ursachen und Ausprägungen von Rückenschmerzen und effektive Gegenmaßnahmen.
- kardiovaskuläres Training in Theorie und Praxis: In dieser Einheit bilden Sie sich zum Kardiotrainer weiter. Sie erlernen alle relevanten Methoden der Leistungsdiagnostik und erfahren, wie Sie auf dieser Basis individuelle Trainingspläne erstellen.
- Seniorensport: Dieser Themenblock befasst sich mit der Volkskrankheit Osteoporose und geeignete Mittel, um die Knochendichte wieder zu verbessern. Als Teilnehmer setzen Sie sich mit Trainingskonzepten und der richtigen Ernährung auseinander.
- funktionelles Krafttraining: Das Functional Training zeichnet sich durch seine Effektivität und Vielseitigkeit aus. Eignen Sie sich in diesem Seminar die Grundlagen an!
- rechtliche Rahmenbedingungen der Gesundheitsförderung und Prävention: Hier vermitteln Ihnen Dozenten alle juristischen Basics, mit denen Sie als Präventionstrainer in Berührung kommen. Ihre künftige Arbeit tangiert verschiedene Rechtsbereiche wie das Sozialrecht. Einen Schwerpunkt bildet das Präventionsgesetz, das die Bezuschussung durch die Krankenkassen regelt.
- Pädagogik/Psychologie (als wissenschaftliches Kolloquium): Professoren und Dozenten der Berufsakademie informieren in Vorträgen kompakt über den aktuellen Stand der Forschung in Bereichen wie Sportpädagogik und Sportpsychologie.
- therapeutisches Training bei ausgewählten Krankheitsbildern: In diesem umfangreichen Kurs bilden Sie sich zum Therapietrainer weiter. Anschließend können Sie für vielfältige orthopädische Krankheitsbilder individuelle Trainingspläne entwickeln und Patienten bei den Übungen betreuen.
- Bewegungscoaching bei verschiedenen Krankheitsbildern (als wissenschaftliches Kolloquium): Wissenschaftler referieren in diversen Themenfeldern über die neuesten Erkenntnisse von Forschungskollegen.
Modulare Ausbildung: So läuft der Kurs ab
Bei diesen beiden Berufsausbildungen zum Präventionstrainer handelt es sich um modular aufgebaute Kurse. Konkret bedeutet dies: Sie besuchen die Veranstaltungen des jeweiligen Moduls und schließen die Einheit mit einer Prüfung ab. Je nach Modul kann es sich zum Beispiel um eine Klausur oder eine Praxisprüfung handeln. Wenn Sie alle Modulprüfungen bestanden haben, nehmen Sie das Abschlusszertifikat entgegen. Eine gesonderte Abschlussprüfung müssen Sie nicht absolvieren.Die Fortbildung im Bereich Präventionsprinzip I dauert 12 Monate. Sie umfasst 28 Präsenztage und insgesamt 750 Unterrichtseinheiten. Der Präsenzunterricht findet am Standort der dba im hessischen Baunatal nahe Kassel statt.
Das Angebot Präventionsprinzip II erstreckt sich über einen Zeitraum von 24 Monaten. Teilnehmer verbringen für die Kurse 41 Tage in Baunatal. Diese Weiterbildung enthält alle Module des Bereichs Präventionsprinzips I. Zusammengerechnet ergibt sich ein Umfang von 870 Unterrichtseinheiten, wobei 120 Einheiten auf die Zusatzmodule des Präventionsprinzips II entfallen.
Die Präsenztage organisiert das Institut an Wochenenden, sodass Sie diese Qualifizierungen problemlos berufsbegleitend absolvieren können.
Prüfungen: So erhalten Sie Ihren Abschluss als Präventionstrainer
Wenn Sie ZPP-zertifizierter Präventionstrainer werden wollen, müssen Sie diverse Prüfungen bestehen. Jedes Einzelmodul schließen Sie mit einer Prüfungsleistung ab. Die Art dieser Leistung variiert je nach Modul. Hier finden Sie die Anforderungen im Überblick:- neue Rückenschule: Lehrprobe
- kardiovaskuläres Training in Theorie und Praxis: Präsentation
- Seniorensport: Klausur mit einer Bearbeitungszeit von 60 Minuten
- funktionelles Krafttraining: praktische Prüfung (Demonstration und Erklärung von sieben Übungen)
- rechtliche Rahmenbedingungen der Gesundheitsförderung und Prävention: Lehrprobe
- Pädagogik/Psychologie (als wissenschaftliches Kolloquium): Klausur
- therapeutisches Training bei ausgewählten Krankheitsbildern: Lehrprobe
- Bewegungscoaching Krankheitsbilder (als wissenschaftliches Kolloquium): Klausur
Hervorragende Berufschancen als ZPP-zertifizierter Trainer
Die Krankenkassen investieren in zunehmendem Maße in die Gesundheitsförderung und animieren ihre Versicherten, diese Angebote wahrzunehmen. Das Motto ist: lieber Kosten für präventive Maßnahmen als hohe Behandlungskosten. Zugleich steigt in der Bevölkerung das Gesundheitsbewusstsein. Das führt dazu, dass sich immer mehr Krankenversicherte für die bezuschussten Präventivangebote interessieren. Das Ergebnis: Anbieter für ZPP-zertifizierte Gesundheitskurse verbuchen eine stark wachsende Nachfrage. Dank des Zuschusses der Krankenkassen sind diese Kurse für die Versicherten finanziell attraktiv, die Hürde ist entsprechend gering. Ob Gering- oder Gutverdiener, ob Arbeitnehmer oder Rentner: Alle Krankenversicherten können sich diese Gesundheitsprogramme leisten. Zertifizierte Präventionstrainer profitieren davon:- als Angestellter: Die Kursanbieter suchen händeringend nach qualifizierten Mitarbeitern, um ihr Angebot an Gesundheitskursen auszuweiten.
- als Selbstständiger: Positionieren Sie sich als Anbieter im Bereich der Gesundheitsprävention! Konzentrieren Sie sich auf diesen Sektor oder ergänzen Sie damit Ihren jeweiligen Schwerpunkt. ZPP-Gesundheitskurse erweisen sich als sichere Einkommensquelle und bieten Ihnen als Selbstständiger ein Mindestmaß an finanzieller Sicherheit!
Was sind die Vorteile einer dba-Berufsausbildung?
Wenn Sie sich im Internet über Weiterbildungsangebote im Bereich Fitness und Gesundheit informieren, treffen Sie auf vielfältige Angebote. Bei vielen Kursen handelt es sich um Weiterbildungen mit hohem Anteil an Fernunterricht.Die Deutsche Berufsakademie Sport und Gesundheit setzt auf eine andere Herangehensweise: Der Fokus liegt auf einer praxisnahen Vermittlung der Ausbildungsinhalte. Entsprechend hoch ist der Präsenzanteil bei Fortbildungen wie der Qualifizierung zum Präventionstrainer. Die Präsenzphasen organisiert das Institut im praktischen Blockunterricht am Standort im hessischen Baunatal. Der Vorteil dieses Ansatzes liegt auf der Hand: Nur im Vor-Ort-Unterricht können Sie theoretisch Erlerntes unmittelbar anwenden und damit verinnerlichen.
Für eine Fortbildung zum Präventionstrainer bei der dba gibt es weitere gute Gründe: Die ZPP-Zertifizierung bestätigt fachliche Mindeststandards, aber der Anspruch der Akademie geht weit darüber hinaus. Das Institut beschäftigt ausgezeichnet ausgebildete Dozenten – alle Lehrer verfügen über eine langjährige Berufserfahrung. Sie garantieren damit eine Weiterbildung auf Top-Niveau und lassen zugleich viele praxisnahe Tipps einfließen. Nach einem Ausbildungskurs zum Präventionstrainer sind Sie für Ihren weiteren beruflichen Weg optimal gerüstet!
Mitgliedschaft in der dflv: Rabatt auf die Ausbildung und weitere Vorteile
Der renommierte Berufsverband Deutsche Fitnesslehrer Vereinigung (dflv) und die dba sind eng miteinander verzahnt: Der Gründer der dflv hat zugleich diese Akademie für die berufliche Weiterbildung ins Leben gerufen. Aus diesem organisatorischen Zusammenhang ergibt sich für alle Mitglieder der dflv ein attraktiver finanzieller Vorteil. Mit einer Mitgliedschaft sparen Sie bei den Studienkosten! Allein aus diesem Grund zahlt es sich aus, bei der dflv Mitglied zu werden.Das ist aber nicht der einzige Vorteil. Mitglieder des Berufsverbandes profitieren von vielen weiteren Serviceleistungen. Erwähnung verdienen zum Beispiel:
- kostenlose Beratung zu Themen wie Qualifizierungen, Karriere und Arbeitsrecht
- Jobvermittlung
- breites Netzwerk und berufliche Kontakte
- viele Fachveranstaltungen und kostenlose Fachinformationen
- gratis Berufsversicherungen für angestellte und selbstständige Präventionstrainer