Bandscheiben


Die Bandscheiben befinden sich an der Wirbelsäule zwischen den einzelnen Wirbelknochen. Sie fungieren als eine Art Stoßdämpfer der Wirbelsäule und gewährleisten eine schmerzfreie Beweglichkeit. Eine Bandscheibe besteht im Inneren aus einem Gallertkern, welcher von einem harten Faserring umhüllt ist.

Anatomische Grundlagen von Bandscheiben

Es gibt 23 Bandscheiben in der menschlichen Wirbelsäule und sie machen ca. 25 % der Wirbelsäulenlänge aus. Zwischen dem Schädel und dem ersten Halswirbel (Atlas) sowie zwischen dem ersten und zweiten Halswirbel (Axis) gibt es keine Bandscheiben. Bandscheiben bestehen aus einem Faserring (Anulus fibrosus) und einem Gallertkern (Nucleus pulposus). Der Gallertkern besteht zu 80−85 % aus Wasser.

Bandscheiben sind bradytrophe Gewebe (Gewebe mit langsamen Stoffwechsel), das heißt sie werden nicht über Blutgefäße mit Nährstoffen versorgt, sondern durch Diffusion. Bei der Diffusion wandern die Nährstoffe durch halbdurchlässige Membranen. Grundvoraussetzung für den Stoffwechsel der Bandscheiben ist der Druckwechsel zwischen Belastung und Entlastung. Ähnlich wie bei einem Schwamm werden die Bandscheiben bei Belastung ausgepresst und saugen sich bei Entlastung (z.B. beim Schlafen) wieder voll.

Welche Funktion erfüllen die Bandscheiben?

Bandscheiben sorgen für eine einwandfreie Bewegung der Wirbelsäule und ermöglichen jegliches Biegen, Drehen und Aktionen, die der menschliche Körper zu leisten imstande ist. Der Gallertkern dämpft und verteilt Stoß- und Druckbelastungen gleichmäßig ab, während der äußere Faserring starke Zug- und Druckkräfte abwehrt und die Wirbelknochen schützt.

Was passiert bei einem Bandscheibenvorfall?

Bei einem Bandscheibenvorfall reißt der Faserring, der flüssige Gallertkern löst sich und greift die Rückenmarksnerven an. Durch diese Quetschung entstehen starke Schmerzen, die schon durch kleinste Bewegungen ausgelöst werden können. Mithilfe eines Magnetresonanztomographieverfahrens, auch MRT genannt, lässt sich sehr genau feststellen, ob und an welcher Stelle es zu einem Bandscheibenvorfall an der Wirbelsäule gekommen ist.

Wie beugt man einen Bandenscheibenfall vor?

Um einem Bandscheibenvorfall vorzubeugen, hilft ausreichend Bewegung im Alltag. Die Bandscheiben unterliegen einem natürlichen Alterungsprozess: Ungefähr ab dem 30. Lebensjahr sinkt die Festigkeit und Elastizität des Faserrings. Umso wichtiger ist es, auch im Alter fit zu bleiben. Wohingegen Bewegungsmangel, zu langes Sitzen oder eine fehlerhafte Körperhaltung einen Bandscheibenvorfall begünstigen. Schwimmen oder physiotherapeutische Übungen eignen sich ideal, um die Rückenmuskulatur zu stärken.